2. Nachtschicht Oldenburg

25. Oktober 2019 | 18:00 – 2:00 Uhr | NWZ-Medienhaus

 

Nach dem Erfolg der ersten Nachschicht im Jahr 2018 fand am 25. Oktober wieder eine professionelle Unterstützung für den guten Zweck statt: Bei der 2. Nachtschicht Oldenburg legten sich Kreative aus unterschiedlichsten Bereichen eine Nacht lang für Non-Profit-Organisationen ins Zeug und realisierten deren Wünsche.

Dem Bewerbungsaufruf im Sommer waren 13 gemeinnützige Organisationen nachgekommen, aus denen drei ausgewählt wurden: die Kulturgenossenschaft GLOBE eG, die Ulla Haschen-Stiftung für Natur, Kultur und Menschen sowie die  NachDenkstatt e.V.

Die Nachtschicht ist ein Projekt des Netzwerks der Kreativwirtschaft cre8 oldenburg; Initiator und Organisator ist Peter Gerd Jaruschewski. Die Nordwestzeitung stellt dafür die gesamte siebte Etage im Verlagshaus zur Verfügung. Begleitet wird das Projekt durch die Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg. Während der „Nachtschicht“ arbeitet je ein Team von Kreativen gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Organisationen von 18 Uhr bis 2 Uhr morgens. In diesen acht Stunden kreativen Schaffens werden gemeinsam Ideen und Lösungen für die Aufgaben erarbeitet werden, die von den teilnehmenden Organisationen gestellt werden, kostenlos und viel Engagement. Die Stimmung war intensiv bis enthusiastisch – und ebenso die Ergebnisse:

Die Kulturgenossenschaft GLOBE benötigt ein Corporate Design für Flyer, Website, Briefpapier etc., um den kommenden Kulturbetrieb vorzubereiten und den Wiedererkennungswert des GLOBE als Ort der Begegnung und der Kultur im Stadtteil Donnerschwee und der gesamten Region zu erhöhen. Wichtiger Schritt bei der Nachtschicht war eine genaue Analyse des Selbstverständnisses des GLOBE, der Ziele der Genossenschaft, der Menschen, die man ansprechen möchte und der heutigen Außendarstellung des GLOBE. Die Ergebnisse sind in ein Manual für das GLOBE eingeflossen und können zum Beispiel für Flyer, Plakate und die Website verwendet werden. Grafisch wurde ein Basisdesign mit Farbplatte, Schriftarten und Bildelementen erarbeitet. Textlich wurde eine Vision erstellt, die sowohl die „GLOBEretter“ als auch die „GLOBEsucher“ anspricht. Fazit des Ganzen: „Am Ende bleiben GLOBE, Liebe und Hoffnung.“

Ilka Luckenbach und Yannik Schlenz haben das GLOBE vertreten, Isabell Guttenberger von einfach.effizient hat das Treffen als Team Captain moderiert, Kim Vredenberg-Fastje war als Profi für Texte, Kathrin Lenz als Profi für die Grafik und Ina Lehnert-Jenisch von der Wirtschaftsförderung der Stadt zur Unterstützung dabei.

Die Ulla Haschen-Stiftung engagiert sich für eine Verbesserung der anonymen Suizidprävention. Der Wunsch an die Kreativen ist die Entwicklung eines Bildes oder einer Grafik, die Selbstmord-gefährdete Menschen in ihrer seelischen Not erreicht und anspricht.

Diese Aufgabenstellung wurde in der Nachtschicht allerdings neu in Richtung eines Konzepts für die Stiftung und ihre Arbeit definiert– und auch das ist eine Stärke der Kreativschaffenden, den richtigen Weg zur richtigen Zeit zu finden. Im Sinne der Vision von Karl-Heinz Heilig:

„Wir möchten, dass kein Mensch mehr diesen einsamsten Weg gehen muss.“

Karl-Heinz Heilig und Uwe Fischer waren für die Ulla Haschen-Stiftung dabei, außerdem die Supervisorin Marion Meister als Team Captain, Renée Repotente vom Schardt Verlag und Fenja Beckhäuser von der Agentur FRÆN+FENN.

 

Die NachDenkstatt, hervorgegangen aus einer studentischen Initiative, organisiert jährlich die gleichnamige Workshop-Konferenz zu Zukunfts-, Gesellschafts- und Nachhaltigkeitsfragen. Sie wünschte sich von der Nachtschicht Vorschläge, wie die Aufmerksamkeit für die NachDenkstatt auch übers Jahr erhalten bleiben kann. Das Nachschicht-Team entschied sich für eine Werbung über Postkarten und Sticker, die bei diversen Veranstaltungen ausgelegt werden können. Nach intensivem Brainstorming sind vier Postkarten entwickelt worden, die mit kurzen und knackigen und durchaus provokativen Sprüchen aufmerksam machen: „#VOLLBOCKAUFMORGEN“ und „Schnauze, Siri. Nachdenken hilft“.

Die Studierenden Anna Krämer und Christoph Schunke vom Vorstand des NachDenkstatt e.V. stellten ihre Initiative und damit auch die „Denke“ der Studierenden vor. Außerdem im Team waren der Unternehmensberater Peter Gerd Jaruschewski, die Grafikdesignerin Katja Reiche und die Fotografin Liesa Flemming.

Text: Ina Lehnert-Jenisch

Fotos: Liesa Flemming, Martin Remmers