1. Nachtschicht Oldenburg: Kreativ für den guten Zweck.

Drei Räume, drei Aufgaben, drei Ergebnisse: Im Rahmen der 1. Nachtschicht Oldenburg, die am 19. Oktober 2018 in der siebten Etage des NWZ-Medienhauses stattfand, haben Kreativschaffende aus den Bereichen Grafikdesign, Website-Entwicklung, Text oder Unternehmensberatung eine Nachtschicht lang für den guten Zweck gearbeitet und verschiedene Aufgabenstellungen von gemeinnützigen Vereinen umgesetzt. Für das Projekt standen insgesamt acht Stunden Zeit von 18 bis 2 Uhr zur Verfügung.

Im Vorfeld der Nachtschicht hatte eine Jury aus zehn Bewerbungen drei Vereine ausgewählt, die ihren Bedarf an kreativer Unterstützung am überzeugendsten dargestellt hatten. Am 19. Oktober konnte das Format, das Peter Gerd Jaruschewski nach Oldenburg geholt hat, dann endlich umgesetzt werden. Mit vollem Erfolg. Am Ende waren alle begeistert von der kreativen Zusammenarbeit und von den Ergebnissen. Unterstützt wurde die Nachtschicht durch die Oldenburger Wirtschaftsförderung und das Netzwerk cre8 oldenburg.

Der Verein Boumdoudoum hatte sich mit der Aufgabe beworben, eine neue Website zu erstellen, um so das eigene Anliegen besser zu vermitteln und weitere Mitstreiter, Paten und Spender zu gewinnen. Nach der Nachtschicht steht dem Verein eine lebendige, zeitgemäße und einfach zu bedienende Website zur Verfügung, die allen heutigen Anforderungen entspricht: Eine übersichtliche Struktur, prägnante Texte, ein ansprechendes Logo, ein Blog, ein Kontaktformular und eine direkte Bezahlfunktion für Spenden. Und statt Daten und Fakten sind es ganz konkrete Geschichten, die den Website-Besucher mit auf die Reise nach Burkina Faso nehmen; in das Dorf Boumdoudoum, aus dem auch Eric stammt, der mit der finanziellen Unterstützung durch den Verein die Chance bekam, zur Schule zu gehen, das Abitur zu machen, zu studieren und jetzt als Arzt tätig zu sein. Was als Schulaustauschprojekt begann, ist mittlerweile ein Dorfentwicklungsprojekt geworden, das die Alltagsprobleme von Menschen am Existenzminimum aufgreift. Die Lehrerin Anke Zimmer und die Schüler Fynn Atzler und Benedikt Albach vom Verein haben den Kreativunternehmen mit Valentin Tomaschek, Amelie Hülsmann, Katja Reiche, Lisa Bruns und Rainer Gavelis im Vorfeld alle nötigen Informationen gegeben, um tief in das Projekt einzutauchen und dieses Wissen kreativ und ansprechend zu gestalten. Zur Umsetzung haben sich in ein Technikteam, ein Kreativteam und ein Textteam aufgeteilt und nach und nach alles auf ansprechende Weise zusammengeführt.

Auch der Verein Männer-Wohnhilfe hat eine neue ansprechende Website bekommen. Im Rahmen der Nachtschicht ging es vor allem darum, das genaue Profil des bundesweit einzigartigen Unterstützungsangebots herauszuarbeiten, bei dem Männer einen Rückzugsraum in problematischen familiären und partnerschaftlichen Situationen in Anspruch nehmen können. An der Umsetzung beteiligt waren Angela Hespen, Lea Seemann, Stefan Lück und Renée Repotente. Unterstützt wurden sie von Volker Barth und Stefan Lüsse, die seit Jahren ehrenamtlich im Verein tätig sind. Mit dem Slogan „Wohin, wenn bleiben keine Option ist – Männer unterstützen Männer. Proaktiv. Präventiv.“ dürfte der Kern der Männer-Wohnhilfe getroffen sein. Das neue Konzept, das passende Logo, der übersichtliche Text und die leitenden Icons erklären eindeutig, um was es geht, für wen das Angebot besteht und warum es für Männer eine Chance sein kann.

Ganz anders war die Fragestellung beim Ernährungsrat Oldenburg, der bereits über eine aktuelle Homepage verfügt. Umgesetzt werden sollte stattdessen ein Konzept für das Projekt „Essbare Stadt“ und das Teilprojekt „Essbare Schule“, um so möglichst viele Mitstreiter für das Thema zu erreichen. Der entwickelte Slogan „Von der Erde in den Mund – urban und gemeinsam: säen, matschen, ernten, genießen“ spricht bereits die Sinne an. Zusätzlich wurde eine Vielzahl von Ideen und Aktionen von Jasper Bläsing, Fatima Roth, Christina Hackbarth, Roland Hentschel und Ina Lehnert-Jenisch zusammengetragen und in einem Jahreszeitstrahl verortet. Die teilnehmenden Vereinsvertreter Judith Busch und Nina Gmeiner vom Ernährungsrat Oldenburg haben damit in den kommenden Monaten gut zu tun. Sie wollen Pflanzkästen an fünf Oldenburger Schulen aufstellen, die gemeinsam gebaut und bepflanzt werden. Und jeden Monat wird es jahreszeitlich passende Aktionen geben, um auf den Geschmack zu kommen.

Nach Abschluss der Gruppenphase wurden die verschiedenen Ergebnisse zusammengetragen und den anderen Teams vorgestellt. Und die leicht übermüdeten, aber dennoch leuchtenden Augen aller Teilnehmenden lassen schon jetzt erahnen, dass es sicher auch eine 2. Nachtschicht Oldenburg geben wird.

Text: Ina Lehnert-Jenisch, Robert Uhde; Fotos: Liesa Flemming